1. Abrütteln der Hefe
Damit die Hefe in der Flasche nach vollendeter Lagerzeit entfernt werden kann, muss diese durch ein spezielles Rüttelverfahren zu einem kleinen Depot komprimiert werden. Hierzu werden die Flaschen zunächst aufgeschüttelt, um das, während der Lagerung abgesetzte, Hefedepot aufzulockern.
Nun werden die Flaschen in einer nahezu waagerechten Position auf die Rüttelpulte gesteckt und verweilen nun in dieser erstmal 1-2 Tage, bis sich die aufgelockerte Hefe wieder abgesetzt hat. Anschließend wird jede Flasche mit einem weißen Strich (Kreide oder Marker) versehen, welcher zur Orientierung aktuellen Position der Flaschen während des Rüttelvorgangs dient.
Jetzt beginnt das eigentliche Rüttelverfahren nach einem bestimmten Schema. Hierbei werden die Flaschen zuerst in waagrechter Position gedreht und später in steiler werdender Position gestoßen. Dies dient dazu, dass sich das lockere Hefedepot zu einer bündigen Masse zusammenfügt, welche dann kontrolliert bewegt werden kann. Am Ende des Vorgangs (nach ca. 7 Tagen) liegt die gesamte Hefe als kleiner, kompakter Pfropf auf dem Kronkorken der nach unten zeigenden Flasche auf und kann nun im nächsten Arbeitsgang entfernt werden.
2. Degorgieren
Als degorgieren bezeichnet man den Vorgang, in der das Hefedepot in der Flasche vom Rohsekt getrennt und dieser anschließend auf die gewünschte Geschmacksrichtung eingestellt wird. Hierzu kommen die abgerüttelten Flaschen zunächst kopfüber in ein Gefrierbad, so dass der am Kronkorken aufliegende Hefepfropf in die ca. -20°C kalte Kühlsole eintaucht. Nach einigen Minuten Kontaktzeit gefriert die Hefe im Flaschenhals und kann sich somit nicht wieder mit dem Rohsekt vermischen. Die Flaschen können nun nacheinander aus dem Kältebad genommen und umgedreht werden. Nun wird der Kronkorken entweder manuell mit einem Degorgierhaken oder durch eine Hilfsvorrichtung aufgerissen und der gefrorene Hefepfropf schießt durch den Innendruck aus der Flasche. Zurück bleibt der klare Rohsekt/Brutsekt welcher nun weiterverarbeitet werden kann.
3.Versanddosage
Als Versanddosage bezeichnet man die Zugabe eines
sogenannten “Dosagelikörs“ durch den der gewünschte
Süßegrad des Schaumweins eingestellt wird. Dabei handelt
es sich, je nach Betriebsphilosophie, entweder um eine
sirupartige Zucker-Weinlösung, welche überwiegend bei
günstigen Schaumweinen zum Einsatz kommt oder um hochwertige Süßungsvarianten wie z.B. TMK, Eiswein, Beerenauslese usw.
Die Zugabe erfolgt über einen Dosierfüller in 3 Arbeitsschritten.
Schritt 1: Abdrücken einer kleinen Menge Rohsekt um Platz
für die Dosage zu schaffen
Schritt 2: Zuführen der Versanddosage
Schritt 3: Beifüllen der Flasche mit Rohsekt auf Nennvolumen
4. Korken und Agraffen
Nach dem Beifüllen der Flasche wird diese nun mit einem Sektkorken verschlossen und dieser mit einer Agraffe (Drahtbügel) gesichert. Der Korken selbst wird von der Maschine ca. 20mm tief in die Flasche gepresst. Die genaue Eindringtiefe gibt der jeweilige Korkenhersteller vor und ist unbedingt zu beachten. Im Anschluss wird der außenstehende Teil des Sektkorkens vom Agraffierer gestaucht und mit dem Drahtbügel gesichert.
5. Ausstattung
Während die Etiketten auf der Sektflasche in der Regel mit regulären Maschinen aufgebracht werden, wie sie auch im Weinbereich verwendet werden, gibt es beim Verkapseln allerdings einen technischen Unterschied. Die klassische Sektkapsel wird nicht geschrumpft sondern angefaltet, da sie sich so auch besser an die unebenen Gegebenheiten wie die Drähte der Agraffe anpassen kann.
Dies geschieht in zwei Stufen bei denen die Kapsel im Anfaltkapsler durch Unterdruck der Flasche “angezogen“ wird.